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Achtziger der
'ein 80-Kopekenstück nach früherem Kurse: 20 Kopeken Silber'

QUELLEN

Gutzeit 1859, 25
Achtziger, ein 80-Kopeken Stück nach früherem Curse, was jetzt 20 Kop. Silber.

Masing DBWB, 176
Achtziger, m. (áxtsijər) ein 80-Kopekenstück nach früherem Kurse, was jetzt 20 Kop. Silber. Gtz. I, 25.

Beutel der

QUELLEN

Gutzeit 1859, 130
Man nennt Beutel an einer Ähre das hülsenartige Bettchen des Korns; man spricht von Beuteln unter den Augen, an den Augenlidern.

Gutzeit 1886, 142
In seinen Beutel lügen, den Anschein sich geben, viel im Vermögen zu haben, hinsichtlich seiner Einnahmen oder Ausgaben aufschneiden. In Grimms Wtb. ohne Erklärung. - Im Sprüchwort heißt es: Der Eine hat den Beutel, der Andere hat das Geld. Augen los od. Beutel los, sagt ein Betrogener, d.h. entweder muss man gut sehen, um nicht geprellt zu werden, oder muss, wenn man das versäumt, ausbeuteln, zalen. - Auf andrer Leute Beutel leben, Stender I. - Beutel, im Sinne von 1000 Rb. Silber. Früher, als es noch Silberrubel gab, wurden sie in Säcken von 1000 Stück getragen. Daher ein Mann von 80 Beuteln, d.h. von 80 Tausend im Vermögen. - Beutel, an Hosen, beutelähnliche Erweiterung durch Austragen derselben. s. beuteln.

Kunen
‣ Varianten: Konen

QUELLEN

Gutzeit 1889a, 41
Konen. Im lubisch-nowgorod. Vertrag v. 129... (lateinisch) ist konen (½, 1, 2 Mark konen) das russische кунами. Der Ausdruck lautet sonst Kunen, russ. куны. Woher das o herkommt, ist ungewiss, vgl. Kunen.

Gutzeit 1889a, 52f.
Kunen, Vz., russ куны, früher gedeutet als Marderfelle, letzt als Scheidemünze vgl Konen. Graf Iwan Tolstoi (Pleskauer Münzen, St. Petersbg. 1686, S. 10) bemerkt, dass alle Münzbenennungen, deren Herleitung aus fremden Wurzeln unzweifelhaft ist, in Gestalt echter Hauptwörter sich darstellen: деньга, пуло, алтынь (tatar.), грошъ, ортугъ, пѣнязь (deutsch). Hieraus sei zu folgern, dass wenn куна ein russ. Wort wäre, es eine bei- od. mittelwörtlich eGestaltung zeigen müsste. Man könne nun in куна ein Mittelwort von dem Zw. коути (Wurzel ko, ku), d. h. ковать sehen und куна würde einen geprägten Wert (кованная, чеканенная цѣнность) bezeichnen im Gegensatz zu dem gegossenen Stück Silber, wie das die Griwna, oder im Gegensatz zu dem abgeschnittenen, wie es die рѣзанa war. Diese Ableitung des Wortes акуна fände ihre Bestätigung in der englischen Benennung coin Münze, vom lat cuneus Keil, Zw. cuneo, des gleichen Stammes mit russ. ковать, кую; коуна wäre somit, in der Vz., gleicher Bedeutung mit engl. coin. In куна dürfe man daher durchaus nicht blos Marder erkennen, куна Münze und куна Marder seien gleichlautende, aber nicht das Gleiche bedeutende Wörter.“ Dieser scharfsinnigen Auseinandersetzung stehen doch manche Bedenken entgegen. Erstlich müsste dargetan sein, dass die Ursprungliche Bed. von куны niemals Marderfelle, sondern einzig u. allein gemünztes Geld (Scheidemünze) gewesen. Die bisher sehr allgemein vertretene Ansicht, dass im alten Russland Felle, insbesondere Marderfelle, statt der noch felenden oder noch wenig umlaufenden Münze Geltung gehabt, erklärt sicher in sehr anmutender Weise, wie die Felle von Mardern die Bed. von Geld, bez. Münze, erhalten konnten Zweitens müsste erwiesen werden, dass кун(н)ый wnkllch кованный u. dass ковать im Sinne von prägen oder münzen vorgekommen. Solange das nicht ermöglicht wird, scheint das Zurückfüren von куны auf ковать mehr als fraglich. Wenn drittens auch рѣзань ein aus einem Mittelwort hervorgegangenes Hauptwort zu sein scheint, so beweist dies doch sehr wenig für die Anname, dass auch куна aus einem Mittelwort gebildetes Hauptwort ist, die Geschichte des Wortes куна spricht nur dafür, dass es ein wirkliches, nicht aus einem angeblichen кунный hervorgegangenes Hauptwort, und aus diesem Grunde — folgt man den vom Grafen Iwan Tolstoi vertretenen Ansichten — ein Fremdwort ist. Für das Mittelwortliche des Wortes куна spricht auch keineswegs der Hinweis auf engl. coin Münze. Denn engl. (u. franz.) coin ist keine Mittelwortsbildung, sondern hervorgegangen aus lat. cuneus. Der Hinweis auf eine Wurzel ko oder ku für coin wie für кунa, hatte also geradezu gar keinen Wert. Es möchte ferner auffallen u. erklärt werden, weshalb gerade die als Scheidemünze geltenden куны die Benennung von geprägter Münze erhalten haben sollten, da die ältesten russischen Geldstücke Wladimirs u. Jaroßlaws doch ebenfalls geprägt waren. Es genügt jedenfalls nicht, die Scheidemünze mit der Benennung „geprägt“ zu versehen, nur weil die Griwna gegossen oder die рѣзань etwas Geschnittenes war.
Wäre nun куна nicht als eine mittelwörtliche Hauptwortsbildung anzusehen, stellt man das Wort außer allen Zusammenhang mit куна - куница, Marder, so wäre allein glaublich, dass es einer fremden Sprache entborgt ist, ebensowol als Wort an u. für sich, als hinsichtlich seiner Bedeutung von Münze. Die fremde Sprache wäre entweder die tatarische; bei den Teke-Turkmenen bezeichnet kuna eine Geldbuße; oder einegermanische. Hierauf konnte der in den altfrisischen Gesetzen vorkommende Ausdruck skilling cona weisen, der dem Ausdruck skilling wicht goldis entgegengesetzt wurde.

Paternoster

QUELLEN

Gutzeit 1887b, 330
statt Paternosterflachs
Paternoster, der, 1) ein Weiberschmuck. Erwänt zuerst in den Bestimmungen der Stände zu Wolmar vom J. 1545: der Bräutigam giebt der Braut nicht mehr als ein liefländisch Paternoster. Arndt (179. II. 210) sagt dazu: die liefländischen Paternoster waren ein wenig groß und reichten wol bis auf die Erde. Sie bestunden aus einer Reihe von mehr als 100 alten Henkelthalern. Auch d. Bäuerinnen tragen, sonderlich im Dörptschen, solche Pater am Halse. Die Weiber der reichen Letten in und um Riga schürzen einen massiv silbernen Gürtel von saubrer Kettenarbeit, woran gewöhnlich ein paar Schlüssel hängen, bei ihren Solennitäten um sich, welches Stück oft 80 bis 100 Thaler kostet, auch wol stark vergoldet, mit schönen Steinen besetzet, und an Silber 4 und mehr Pfund schwer ist. Ein solcher silberner, aber künstlich ausgearbeiteter Gürtel wird von den Esten röhhud, von den Letten joost genannt. Willigerod (367. 164) sagt ähnlich, doch etwas abweichend: ein Inländischer Paternoster, d. h. eine Reihe von mehr als 100 alten Henkelthalern, der gleichen unsere Bäuerinnen, sonderlich im Dörptschen, am Halse trugen, und durch welche, unter andern auf der Insel Dagö ein Schmuck der Estinnen entstanden ist, den sie röhhud nennen und der ein aus messingenen Ketten bestehender Gürtel ist, an dem ein Messer hängt. In Pierer's Encyclopäd. Wtb. erklärt: Halskette von großen und kleinen Perlen oder Kugeln oder von gehenkelten Münzen u. dgl. Das lettische johsta bedeutet nach 411 Gürtel, Gurt, nach Stender auch Gehenk. — 2) der rigischen Walboten. Einem jeden Walbüttel ein neu pater noster machen lassen 2 Mk. (im Ganzen 8 Mk. für alle 4 W.), 349. XXVII. 1. J. 1612/13. Brotze in XV. Bl. 313 erklärt: Knotenpeitsche. Vielleicht aber Gürtel. — 3) statt Paternosterflachs. — Im Sinn von Vaterunser hier ganz unbekannt oder ungebräuchlich. Daher auch nicht: Soviel Kinder, soviel Pater-Paternoster, sondern: soviel Kinder soviel Vaterunser.


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